50 Jahre Funken Nofels
Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Nofels haben den 20 Meter hohen Jubiläumsfunken aufgebaut und entzündet. Über tausend Gäste kamen und staunten.
Seit 50 Jahren errichten die Mitglieder der Feuerwehr in der westlichsten Gemeinde Österreichs beim Äueleplatz Jahr für Jahr den Funken. Angefangen wurde dieser mit Tannenreisig und Ästen gespickt, später wurden die Nofler Funken vorwiegend aus Paletten und Abbruchmaterial erstellt. Daran erinnern sich Funkenurgesteine wie Ewald Spalt noch ganz genau. Seit 2011 wurde dann eine besondere Bauweise entwickelt, welche sich bis heute bewähren sollte. Vier einfundierte Funkenstangen und drei „X“ bilden eine architektonische Besonderheit, die laut Verantwortlichen über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Positiver Nebeneffekt: Mit dieser Bauweise, konnte der Holzverbrauch drastisch reduziert werden.
„Das Schwierigste ist es, das Gerüst aufzustellen. Anschließend muss das Holz zugeschnitten und geschlichtet werden“ erklärt Bruno Dalpra, der seit Jahren beim Aufbau mithilft. Auch heuer thronte ganz oben wieder eine Funkenhexe – bekannt ist der Facebook-Star als „Susi“. „Susi“ hätte eigentlich „wegfliegen“ sollen. Dieses Spektakel war jedoch witterungsbedingt leider nicht möglich. Stattdessen explodierte die Funkenhexe mit einem ohrenbetäubenden Knall.
Ende der Fasnacht. Funkenmeister Michael Meier betont zum Anlass des Jubiläums einmal mehr die Wichtigkeit dieses alten Brauchtums – die Tradition, in jeder Gemeinde Vorarlbergs am Sonntag nach Aschermittwoch einen eigenen Funken zum Ausklang der Fasnacht abzubrennen.
„Unser Funken wird traditionell nach Einbruch der Dunkelheit stets am Funkensonntag entzündet. 2010 wurde dieses alte Brauchtum ins Unesco-Kulturerbe aufgenommen“, erzählt Meier. Er ist stolz, dass in Nofels seit 1968 mit Hilfe der Florianijünger Funken gebaut werden. Auf die Frage, was die Hexe auf dem Funken für ihn bedeute, erklärt er, dass sich das Verbrennen einer Funkenhexe auf das Ende der Fasnacht beziehe.
5000 Funkaküachle. Wie in jedem Jahr wurden auch heuer die Gäste beim Funkenplatz mit typischen Speisen wie Würsten, Raclette-Broten und natürlich den traditionellen Funkaküachle verköstigt. Verantwortlich für die kulinarische Versorgung war Petra Meier. Sie und ihr Team hatten alle Hände voll zu tun, die insgesamt 5000 Stück Funkaküachle frisch im Fett auszubacken. Die Warteschlange war tatsächlich die längste aller Gastronomiestände.
Nachdem der Kinderfunken am Nachmittag angezündet wurde, erhielten alle Mädchen und Buben beim Feuerwehrgerätehaus eine Fackel, um in Begleitung des Nofler Musikvereins zum Funkenplatz zu gehen.
Schließlich brannte auch der 20 Meter hohe Funken mit dem 50-Jahre-Emblem lichterloh. Der Nofler Funkenhexe „Susi“ ging es wortwörtlich an den Kragen – sie wurde regelrecht zerfetzt. In Nofels ist das nicht nur ein Symbol des Winteraustreibens, sondern soll auch Glück für das neue Jahr bringen.
Im Anschluss blitzte es farbenfroh am Himmel: Ein Feuerwerk erleuchtete den Funkenplatz und bildete für Kinder und Erwachsene den Höhepunkt des Funkensonntags.
(Quelle/Bericht in: neue.at)